„Kümmere dich um deinen Körper.
Es ist der einzige Ort,
den du zum Leben hast.”
_Jim Rohn
Bluthochdruck
Veränderungen im Lauf der medizinischen Geschichte.
Was unter Bluthochdruck zu verstehen ist, hat sich im Lauf der Zeit gewandelt. Vor 50 Jahren hielt man es für gefährlich, wenn der (obere) systolische Blutdruckwert unter 180 sinkt. Man nahm an, dass das Gehirn zum Arbeiten diesen Druck brauche, um ausreichend mit Blut versorgt zu werden. Danach kam eine Phase, in der man annahm, je niedriger der Blutdruck, desto besser sei es. Später galten Werte von 120 zu 70 mmHg als Zielblutdruck.
Ende 2017 stieg die Gesamtzahl der Menschen mit hohem Blutdruck stark an – jedoch nicht, weil die Menschen plötzlich weniger gesund waren. Die American Heart Association und das American College of Cardiology senkte die Schwelle für die Diagnose „hoher Blutdruck“ von 140/90 Millimeter Quecksilbersäule (mm Hg) auf 130/80 mm Hg. Eine Änderung mit globalen Folgen (und auch etwas Hysterie), da die Werte weltweit übernommen wurden.
Heute geht die Forschung aufgrund zahlreicher Studien davon aus, dass der Blutdruck nicht unter 140/90 mmHg sinken muss. Und bei Menschen über 80 Jahren gilt, dass eine Absenkung des oberen Werts auf 150 bis 160 ausreicht.
Was tun?
Um von einem höheren Wert auf einen Zielwert zu kommen, gibt es zwei Wege: Gesunde Lebensführung und Medikamente. Gesund leben heisst: Übergewicht reduzieren, Rauchen aufgeben, mehr Bewegung, weniger Fleisch, Salz, Alkohol und Stress, mehr Obst und Gemüse. Erst wenn das nicht ausreicht, sind Medikamente angemessen.
Regel: Wer unter einem leichten Bluthochdruck leidet, also Werte bis zu 160/100 hat, sollte es erst einmal ein Jahr lang mit gesunder Lebensführung versuchen.
Angehörige und Patienten
Der Leitfaden zum Blutdruck ist ein Sonderteil dieses Berichts und richtet sich an Angehörige und Patienten. Angehörige finden Anleitungen, wie sie jemanden mit Bluthochdruck unterstützen können, um erst einmal ohne Medikamente zu normalen Werten zu gelangen. Sie finden Information zu Blutdruckmessgeräten, ausführliche Erläuterungen zur Ernährung, Diätpläne, Informationen zu Sport und Bewegung, zu Blutdruckmedikamenten und deren Wirkungsweisen.
Messen ist angebracht
Bei Bluthochdruck kommt es selten zu Warnzeichen, und es kann leicht passieren, dass Sie gar nicht bemerken, dass Ihr Blutdruck hoch ist; zumindest so lange nicht, bis Beschwerden auftreten. Deshalb ist es angebracht, den Blutdruck regelmässig zu überprüfen. Sie können das zuhause selber tun; ein geprüftes Gerät anzuschaffen, ist schon bei der ersten Anwendung kostengünstiger als für den Check in eine Arztpraxis zu gehen. In der ausführlichen Anleitung finden Sie Tipps zu Geräten, und was beim Messen zu beachten ist.
Medikamente
Zur Kontrolle des Bluthochdrucks stehen mehr als 200 Medikamente zur Verfügung. Das heisst, wirkt ein Medikament nicht, oder es verursacht Nebenwirkungen, sind die Chancen intakt, dass ein anderes hilft. Wenn Sie den Informationen und Anleitungen in unserem Bericht befolgen, können Sie Ihren Blutdruck unter Kontrolle bringen und ein gesundes Leben führen. Die Chance ist intakt, dass es dazu keine Medikamente braucht. Beraten Sie sich mit Ihren Gesundheitsdienstleistern—eine Diskussion mit Fachpersonen ist in jedem Fall angebracht.
Wenn Sie Fragen zum Thema Blutdruck oder einem anderen Gesundheitsthema haben, helfen wir Ihnen gerne weiter. Senden Sie uns dazu einfach eine Mail: