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„Sorge Dich gut um Deinen Körper,
er ist der einzige Ort, den Du zum Leben hast.
_Jim Rohn

Massnahmen bei Verletzung des Meniskus

Der Meniskus

Der Meniskus ist ein C-förmiges Knorpelstück im Kniegelenk. Jedes Knie hat zwei Menisken, den Innenmeniskus auf der Innenseite des Knies und den Aussenmeniskus auf der Aussenseite; der Aussenmeniskus ist beweglicher als der Innenmeniskus, welcher mit der Gelenkkapsel sowie dem Knie-Innenband verwachsen ist. Diese Strukturen erfüllen mehrere wichtige Funktionen:

  1. Stossdämpfung: Die Menisken fungieren als Stossdämpfer und verteilen das Gewicht und die Belastung, die bei Aktivitäten wie Gehen, Laufen und Springen auf das Kniegelenk einwirken;
  2. Gelenkstabilität: Sie tragen zur Stabilität des Knies bei, indem sie die Belastung gleichmässig auf das Gelenk verteilen und verhindern, dass die Knochen aneinander reiben;
  3. Schmierung: Die Menisken helfen bei der Schmierung des Kniegelenks und sorgen für eine reibungslose Bewegung zwischen den Knochen;
  4. Lastübertragung: Sie helfen bei der Übertragung der Last vom Oberschenkel auf den Unterschenkel und schützen so den Gelenkknorpel vor Abnutzung.

Die Symptome einer Meniskusläsion (Meniskusriss)

Ein stechender Schmerz im Kniegelenk bei Bewegungen deutet auf eine Problematik eines Meniskus. Meist berichten die Patienten über einen unmittelbaren stechenden Schmerz, typischerweise auf der Innenseite des Kniegelenks bei einer Drehbewegung des Oberkörpers mit fixiertem Unterschenkel oder wenn der Patient in die Hocke geht. Zum Teil schildern Patienten auch eine Blockade des Knies, einen Erguss, eine Bewegungseinschränkung oder ein Schnappen. Menisken selbst schmerzen nicht, weil sie, wie Knorpel, keine Nerven haben. Ein gerissener Meniskus kann jedoch bei Drehung und Beugung des Kniegelenks die Gelenkkapsel reizen und so einen stechenden Schmerz auslösen oder einen Erguss verursachen. In extremen Fällen kann ein Meniskusriss zur Knieblockade führen.

Behandlung der Meniskusverletzung

Ein Meniskusriss kann entweder konservativ oder operativ versorgt werden. Welche Methode gewählt wird, hängt vom Alter und den Bedürfnissen des Patienten sowie von der Art, der Lokalisation und der Ausdehnung des Meniskusrisses ab; ist er unfallbedingt oder durch Abnützung entstanden (degenerativ), oder spielen weitere Begleitverletzungen im Kniegelenk eine Rolle.

Konservative Therapie

Mit einem Meniskusriss kann man gut leben, man sollte jedoch Drehbewegungen sowie starke Beugungen des Kniegelenks vermeiden. Wissenschaftler aus Skandinavien fanden bei einer Studie (Fachartikel Turnen statt operieren) heraus, dass die Beschwerden ebenso gut durch gezielte Physiotherapie behoben werden können wie durch eine Operation.

Die gezielte Physiotherapie beinhaltet Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und zur Verbesserung der Stabilität, der Beweglichkeit und der Koordination. Wichtig ist, dass die Übungen korrekt ausgeführt und ruckartige Bewegungen vermieden werden. Erfahrenen Physiotherapeuten unterrichten zielführende Formen der Physiotherapie an, die sie mit dem Patienten absprechen und danach die geeignete Übungen vermitteln.

Operative Eingriffe

Leider wächst der Meniskus nicht von selbst zusammen. Jede Drehbewegung kann dazu führen, dass ein vorhandener Riss grösser wird und neue Schmerzen entstehen. Es kann so weit gehen, dass sich der frei gewordene Meniskuslappen umschlägt und zu einer Blockade führt, welche die Lebensqualität einschränkt. Um diese zu verbessern, wird in folgenden Fällen zu einer Operation geraten:

  • Je jünger und sportlicher die Patienten;
  • Wenn trotz konservativen Therapien keine Verbesserung der bewegungsabhängigen Schmerzen erreicht wurden;
  • Wenn mechanische Beschwerden wie Einklemmung und Blockade nicht verschwinden.

Meniskusoperationen unterscheiden sich nach:

  • Meniskusnaht;
  • Entfernung des gerissenen Meniskusanteils;
  • Meniskusersatz (in seltenen Fällen).

Die Eingriffe erfolgen minimalinvasiv mithilfe der Gelenkspiegelung (Arthroskopie). Dabei werden über zwei kleine Schnitte links und rechts neben der Kniescheibensehne auf der einen Seite die Videokamera und auf der anderen die benötigten Instrumente eingeführt.

Meniskusnaht

Die Blutgefässe spriessen von der Gelenkkapsel in den äusseren Meniskus und versorgen den äusseren Drittel des Meniskus. Der Rest, also zwei Drittel des Meniskus, wird nicht durchblutet und direkt durch die Gelenkflüssigkeit ernährt. Mit der Naht wird das abgerissene Meniskusgewebe am gesunden, durchbluteten Anteil des Meniskus sowie an der Gelenkkapsel befestigt; damit wird das abgerissene Meniskusgewebe wieder durchblutet und kann heilen.

Nur ein kleiner Teil der Meniskusrisse kann genäht werden. Die Lage, die Qualität und die gesamte Versorgung des Knies spielen eine Rolle, genauso wie das Alter des Patienten. Je jünger der Patient ist, desto besser ist die Blutversorgung des Meniskus, desto günstiger ist die Voraussetzung für die Heilung, und umso grösser ist die Erfolgsrate.

In den meisten Fällen kann erst während der Gelenkspiegelung entschieden werden, ob eine Meniskusnaht möglich und sinnvoll ist. Das Nichtheilen einer Meniskusnaht beträgt rund 20 Prozent. In diesen Fällen muss nochmals operiert werden. Man entfernt dann entweder die Naht und den gerissenen Meniskusanteil oder setzt eine neue Naht, falls es zu einem Nachriss gekommen ist. Meniskusnähte bei frischen Meniskusrissen heilen besser ab als bei älteren (chronischen) Meniskusrissen. Liegen mehrfache Knieverletzungen vor, werden alle Probleme gleichzeitig behoben.

Nach der Operation

Die Genesung nach einer Meniskusoperation erfordert eine Kombination aus Physiotherapie, regelmässigem Üben und anpassen des Lebensstils, um eine ordentliche Heilung und Kniefunktion wiederherzustellen. Das Folgende ist eine ausführliche Anleitung zur Therapie und zum Verhalten nach der Operation.

Unmittelbare postoperative Phase (erste Tage)

  1. Ruhe: Minimieren Sie Aktivitäten, um die Heilung zu ermöglichen;
  2. Eis: Legen Sie mehrmals täglich 20 Minuten lang Eisbeutel auf, um Schwellungen zu reduzieren;
  3. Hochlagerung: Halten Sie das Bein hochgelagert, um Schwellungen zu reduzieren;
  4. Kompression: Verwenden Sie einen elastischen Verband, um zu stützen und Schwellungen zu minimieren;
  5. Medikamente: Nehmen Sie verschriebene Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente nach Anweisung Ihres Arztes.

Frühe Erholungsphase (1–3 Wochen nach der Operation)

Gewichtsbelastung und Mobilität:

  1. Krücken: Benutzen Sie Krücken wie angegeben, um eine Belastung des Knies zu vermeiden. Gehen Sie schrittweise zur vollen Belastung über, wie von Ihrem Therapeuten empfohlen;
  2. Kniestütze: Tragen Sie bei Bedarf eine Kniestütze, um das Gelenk zu stabilisieren.

Physiotherapie:

  1. Bewegungsübungen: Beginnen Sie mit sanften Übungen, um die Flexibilität des Knies zu verbessern und Steifheit vorzubeugen; Beispiel Knöchelpumps;
  2. Isometrische Übungen: Stärken Sie den Quadrizeps, ohne das Knie zu bewegen. Beispiele hierfür sind Quad-Sets und Straight-Leg-Raises.

Mittlere Erholungsphase (3–6 Wochen nach der Operation)

Zunehmende Aktivität:

  1. Kräftigungsübungen: Integrieren Sie Übungen zur Stärkung der Muskeln rund um das Knie, wie zum Beispiel Beinpressen, Oberschenkelbeuger und Wadenheben;
  2. Gleichgewicht und Propriozeption (ohne Propriozeption, auch Tiefensensibilität genannt, ist keine körperliche Bewegung möglich, und doch ist sie kaum bekannt): Übungen wie Einbeinstand und Balanceboards tragen zur Verbesserung von Kniestabilität und Koordination bei.

Fortgeschrittene Erholungsphase (6 Wochen bis 3 Monate nach der Operation)

Rückkehr zu normalen Aktivitäten:

  1. Aktivitäten mit geringer Belastung: Kehren Sie nach und nach zu Aktivitäten mit geringer Belastung wie Radfahren, Schwimmen und Crosstrainer-Training zurück;
  2. Funktionelle Übungen: Integrieren Sie Übungen, die alltägliche Aktivitäten nachahmen, um die funktionelle Kraft und Koordination zu verbessern;
  3. Fortgeschrittene Kräftigung: Bauen Sie Ihre Kraft mit Übungen wie Ausfallschritten, Kniebeugen und Step-Ups weiter auf;
  4. Beweglichkeitsübungen: Dehnübungen zur Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit.

Langfristige Erholung und Erhaltung

  1. Nehmen Sie an einem sportspezifischen Training teil, um sicherzustellen, dass das Knie für die Anforderungen Ihrer gewohnten Lebensweise bereit ist;
  2. Fahren Sie mit einem regelmässigen Trainingsprogramm fort, um Kraft und Flexibilität zu erhalten;
  3. Vermeiden Sie Aktivitäten, die das Kniegelenk überlasten können, insbesondere solche mit plötzlichen Richtungswechseln oder starken Stössen;
  4. Halten Sie ein gesundes Gewicht, Übergewicht kann das Kniegelenk zusätzlich belasten;
  5. Hören Sie auf Ihren Körper und vermeiden Sie es, sich zu früh zu stark anzustrengen. Nehmen Sie sich Zeit für die Heilung.

Behandlung ohne Operation

Die Behandlung einer Meniskusverletzung ohne Operation umfasst Strategien zur Schmerzlinderung, Funktionsverbesserung und Vorbeugung weiterer Schäden. Hier sind wirksame nicht-chirurgische Massnahmen, die eine Operation verhindern können.

1. Ruhe und Aktivitätsanpassung

Ruhe: Vermeiden Sie Aktivitäten, welche die Schmerzen verschlimmern oder das Knie belasten, wie Laufen, Hocken oder Drehbewegungen.
Aktivitätsanpassung: Beteiligen Sie sich an Aktivitäten mit geringer Belastung wie Schwimmen oder Radfahren, um fit zu bleiben, ohne das Knie zu belasten.

2. Eis- und Wärmetherapie

Eistherapie: Legen Sie mehrmals täglich 15 bis 20 Minuten lang Eisbeutel auf das Knie, um Schmerzen und Schwellungen zu lindern, insbesondere im Anfangsstadium der Verletzung.
Wärmetherapie: Verwenden Sie im späteren Stadium der Genesung Wärmebeutel oder warme Bäder, um die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu steigern.

3. Kompression und Hochlagerung

Kompression: Verwenden Sie eine elastische Knieorthese oder einen Verband, um die Schwellung zu reduzieren.
Hochlagerung: Heben Sie das Knie nach Möglichkeit über Herzhöhe, um die Schwellung zu verringern. Eine gute Übung ist es, auf dem Rücken liegend beide Beine senkrecht nach oben strecken.

4. Medikamente

Rezeptfreie Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen können Schmerzen und Entzündungen lindern.
Lokale Analgetika: Cremes oder Gele mit NSAR oder anderen schmerzstillenden Substanzen können direkt auf das Knie aufgetragen werden.

5. Physiotherapie

Kräftigungsübungen: Konzentrieren Sie sich auf die Stärkung des Quadrizeps, der Kniesehne und der Wadenmuskulatur, um das Kniegelenk besser zu stützen.
Beweglichkeitsübungen: Dehnübungen zur Verbesserung des Bewegungsbereichs und der Beweglichkeit des Knies.
Gleichgewichts- und Stabilitätstraining: Übungen zur Verbesserung der Propriozeption und Stabilität des Kniegelenks.

6. Hilfsmittel

Knieorthesen: Funktionelle oder entlastende Orthesen können Halt und Stabilität bieten und so Schmerzen bei Aktivitäten lindern.
Krücken oder Gehstöcke: Diese können vorübergehend verwendet werden, um das Knie beim Gehen zu entlasten.

7. Lebensstil und Gewichtskontrolle

Gewichtsverlust: Eine Reduzierung des Körpergewichts kann die Belastung des Kniegelenks verringern, was Schmerzen lindern und die Gefahr einer Gelenkdegeneration verhindern kann.
Gesunde Ernährung: Sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung, um die allgemeine Gesundheit der Gelenke zu unterstützen, einschließlich Nährstoffen wie Vitamin D, Kalzium und Omega-3-Fettsäuren.

8. Alternative Therapien

Akupunktur: Lindert bei manchen Menschen Schmerzen und verbessert die Funktionsfähigkeit.
Massage: Löst Muskelverspannungen, wie sie besonders durch Schonhaltung entstehen.
Arthrozentese: Das Entfernen überschüssiger Flüssigkeit aus dem Knie durch den Arzt lindert Schwellungs- und Schmerzsymptome.

Fragen

Haben Sie Fragen zu den Massnahmen oder einem anderen Gesundheitsthema, dann zögern Sie nicht, senden Sie uns dazu eine Mail. Für Anregungen, Bemerkungen und auch für Kritik sind wir Ihnen dankbar. Sie helfen uns, besser zu werden. Wir freuen uns auf Ihren Beitrag, und wir danken Ihnen, dass Sie an unserem Programm teilhaben.